Hänsel und Gretel mit dem Ludwigsburger Blechbläserquintett

rtikel in der Marbacher Zeitung vom 10.12.2009

Hänsel und Gretel machen Kindern Mut
Mundelsheim In der Georg-Hager-Schule ist gestern eine Oper zu dem Märchen aufgeführt worden. Von Cornelia Ohst
 
Von Ängsten, Sorgen und Armut wurde den etwa 170 Schülern der Georg-Hager-Schule in Mundelsheim am Mittwochmorgen erzählt - verpackt in Musik, märchenhafte Worte und schöne Bilder. Die Oper "Hänsel und Gretel" war nämlich zu Gast in der Schul-Aula und entführte die Kinder in eine Welt der Fantasie und der schönen Klänge. "Kinder brauchen Märchen", sagt die Rektorin Bärbel Hetzinger und hofft darauf, dass "dieses Highlight zur Weihnachtszeit, welches die Not der Kinder künstlerisch zur Sprache bringt, Hilfe, Trost und Orientierung bietet." Es sei wichtig, dass die Kinder erfahren, dass das Leben gelingen kann, ergänzt die Pädagogin und hofft auch in ihrer Schule auf die Tiefenwirksamkeit gerade der Märchen, die schwierige Situationen beschreiben und helfen, Krisen zu überwinden. "Die Kinder dürfen den Glauben an das Gute keinesfalls verlieren." Deshalb sind alle Klassen, die in der Mundelsheimer Grund- und Hauptschule unterrichtet werden, bei dem Spektakel dabei, das unter anderem vom Schul-Förderverein finanziert wurde.


Majestätisch hallen die Blasinstrumente des Ludwigsburger Blechbläserquintetts durch die Aula und sorgen innerhalb weniger Sekunden für Aufmerksamkeit. Sie geben das Startsignal für die Märchenerzählung, die von den Bläsern eindrucksvoll untermalt wird. Stefan Müller-Ruppert spricht mit seiner geschulten, profunden Stimme abwechselnd die Rollen von Hexe, Vater und Mutter oder den Kindern. So spinnt er den Faden des Märchens weiter, dessen Schlüsselszenen mit bunten Bildern auf die Leinwand projiziert werden. Bei der Variationstiefe des Sprechers spitzen die Kinder die Ohren und lassen sich ein auf die besondere Bildersprache, aber auch auf das traditionelle Liedgut, das die Oper begleitet. Die für fünf Blechbläser und einen Sprecher bearbeitete Version bringt auch altvertraute Melodien, wie etwa "Brüderlein, komm tanz mit mir", mit facettenreichen Arrangements ins Ohr.


Dass sich die Blechbläser dieses Projekts angenommen haben, ist ein beglückender Umstand für die jungen Zuhörer. Berührend und intensiv arbeiten die Bläser Stimmungen und angstbesetzte Szenen heraus und lassen sie tief in der Seele wirken. Bisweilen erzeugt das Geschehen kalte Schauer, die über den Rücken laufen. Zum Glück gibt es bekanntermaßen ein Happy End. "Das ist wichtig", findet Bärbel Hetzinger und teilt es auf ihre Weise den Schülern mit. "Von dem beherzten Eingreifen der Gretel konnten auch andere profitieren, wie ihr gesehen habt. Das wünsche ich mir auch für uns hier an der Schule", motiviert sie ihre Schüler. Für die älteren Schüler gibt es noch ein Bonbon obendrauf: Sie dürfen an dem anschließenden Workshop teilnehmen, den die Ludwigsburger Blechbläser gestalten - mit vielen Instrumenten und hörbaren Demonstrationen.

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Veröffentlichung

Do, 10. Dezember 2009

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