Mobbing - (k)ein Thema für die Schule

„Hinschauen lohnt sich!“ betonte am Donnerstagabend, den 9. Juni 2011 die Fachberaterin für Soziales Lernen und Gewaltprävention Frau Ursula Miola, die vor Eltern und Lehrkräften aus Hessigheim und Mundelsheim referierte. Frau Miola stieg in ihren Vortrag ein, indem Sie Zuhörende ihre Erfahrungen zum Thema „Mobbing“ notieren ließ und zu einem kurzen Austausch mit dem Sitznachbar anregte. Im Folgenden stellte die erfahrene Realschullehrerin, die aktuell eine sogenannte Orientierungsklasse mit 6 bis 8 verhaltensoriginellen Schülern leitet, die Definition von Mobbing dar. Sie betonte verschiedene Merkmale, wie z. B. das Kinder oder Erwachsene häufig und über längere Zeit angegriffen und schikaniert würden. Mobbing ist ein Prozess, der in verschiedenen Phasen eingeteilt werden kann und heute viele verschiedene Gesichter hat, z. B. Cybermobbing. Die Folgen für die Seele und die Gesundheit des Einzelnen sind gravierend. „Was können wir tun?“

 

Frau Miola machte deutlich, wie wichtig das gemeinsame Handeln und Vorgehen gegenüber Drangsalierung jeglicher Art ist, wozu viele Kooperationspartner und auch Experten außerhalb der Schule gehören. „No-Blame-Approach“ – keine Schuldzuweisung, ist eine wichtige Maxime in Mobbing-Situationen. Eltern und Erzieher sollen ihr Kind ernst nehmen, im Kontakt bleiben, zuhören und nicht noch Abwertungen zuhause verstärken. Dass dies heute in unserer zunehmenden „Spaß-Gesellschaft“ immer schwieriger geworden ist, wurde in der anschließenden Diskussion deutlich. Können wir uns nur noch auf Kosten anderer amüsieren? „War doch nur Spaß!“ ist ein Satz, den man heutzutage häufig hören kann. Frau Miola ermutigte, das Unrecht beim Namen zu nennen, Normen zu verdeutlichen, Grenzen aufzuzeigen und das prosoziale Verhalten und positive Werte des menschlichen Zusammenlebens zu verstärken. Einfühlungsvermögen und Impulskontrolle sind wesentliche Lernziele innerhalb einer Gemeinschaft, der Schule, unserer Gesellschaft. Gegen eine „Ellenbogen-Mentalität“, Polarisierung oder Ausgrenzung, müssen wir vielmehr positive Werte, Solidarisierung und ein gutes Miteinander setzen. Dieses soziale Lernen ist ebenfalls ein Prozess und benötigt die stetige Wiederholung und das Üben – zuhause, in der Schule und in der Arbeitswelt.
Die Schulleitungen bedankten sich bei der Referentin für Ihre guten Impulse und bei allen Anwesenden, die durch Ihre aktive Beteiligung zeigten, dass ihnen Erziehung und ein gelingendes Zusammenleben wichtig sind.    

 

gez. Hetzinger

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Di, 28. Juni 2011

Weitere Meldungen